Langrickenbach (Transkription Nr. 801)

Schulort Langrickenbach
Konfession des Orts: Gemischt konfessionell
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1463, fol. 210-211v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Thurgau
Distrikt 1799: Gottlieben
Agentschaft 1799: Langrickenbach
Kirchgemeinde 1799: Langrickenbach
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Thurgau (Gerichtsherrschaft des Konstanzer Bischofs)
Kanton 2015: Thurgau
Gemeinde 2015: Langrickenbach
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Langrickenbach (Niedere Schule, reformiert)
20.02.1799

BE ANT WORTUNG DER FRAGEN ÜBER DEN ZUSTAND DER SCHULEN AN JEDEM ORTE.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

zu Langen Ricken bach.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Jst Ein dorff.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Jst Eine gemeine mit dem under greüth.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

gehörig zu der pfarkirchen gemeine und agentschafft am orte Er sagten Langen Ricken Bach.

I.1.dIn welchem Distrikt?

zum districkt Gotlieben.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

zum Can Ton Thur geü.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Beltzstadel hat haüßer 6. Enfernt 1. kleine viertelstund, geyberg 1. viertelstund hat haüßer 4. schönen Bohl. Ein viertelstund, häußer 5. Waldhoff. hatte 12. haüßer. Ein geringe viertelstund von mir. Nebst dennen sind noch drey Nähere orte als obige Wo am Ende die an merkung davon

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Birwincken hat 1 stund Mat weil 1. stund. Andweil 1. stund. Kümerzhaußen 1. stund gering. Gütingen 1. stund, Land schlacht 1. stund scherzingen Ein gute stund. Jllig haußen 1 stund. Happerschweil starck Ein halbstund. Ruterschaußen Ein starcke vietelstund, Altnau 1/2 stund. schönen Baumgarten 1/2 stund, zuben 1/4 stund, greüth Ein halbevietelstund. herenhoff nach Näher nur wenige minuten

I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Ja die Jm gleichen Buch Lernen, sitzen Beyeinander.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Jn der schule wird gelehrt, Buchstaben kennen, Buchstabieren, Leßen, schreiben, geschribenes leßen singen ||[Seite 2] Auß wendig wird gelehrt, der klein und groß Catachismj, Pßalmen, Lieder und gebätter auch mit ErBaulichen er klährungen. der Wahrheits milch- oder des großen Catachismjs Fragen und Biblischer historien.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die schule wird Nur im Winter gehalten Nemmlich von Martini, Bis osteren 20 Wochen Lang.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

schul Bücher sind solche. als Nammen Büchlj. klein und groß lehr Meister, oder Catachismj, zeügnus, psalmen Buch, Testament. dernach dann die zeitungen und Briffe.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Der schul Meister. schreibt den kinderen vor Buchstaben wörter, ganz linien, oder macht ihnen vorzedul.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Die schul dauret Täglich, vor Mittag von 8. bis 11. ur Nach mittag. von 1. bis abends um 4. ur.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Die gemeinde hatte bis har den schul Meister selbst Erwehlt, und der es werden wolte, Mußte von dem Pfarrer Examiniert werden, und dann nach seiner käntnis und Fahigkeit gut geheißen.

III.11.bWie heißt er?

Bürger hs. Ulrich Fey.

III.11.cWo ist er her?

Am orte zu Langen Ricken bach.

III.11.dWie alt?

Jst 47. und Ein 1/2 Jahr alt.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Ein Sohn und 2. Töchteren.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

Von Martini. 1780. Jetz und al bereit 19. Jahr.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Jch hate vorhar sind 1768. den 9 ten April. Nemmlich vom Hl. Oster Tag an, schon in dem 17 ten Jahr meines Alters Meinem Vatter den Vorsinger dienst geleistet. und ihme Jn der Kirchen Beygestanden. Welches Nächste Ostern thut 31. Jahr und Jetz stad ich vor 14 Jahr allein.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

||[Seite 3] Wie vill schul Kinder dis Jahr nur 25. an der zahl. Nammlich 12. knaben, und 13. Magdchen oder Töchterlein.

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Jm sommer Jst keine schul.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Nichts.

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

Dahar Was Ein Jeder Vater vor seinen kinder Um Unterrichten zulaßen, all Jährlich zusammen legen. Um Bis es zur Besoldung des schulmeisters hin länglich oder er träglich, und wann dürfftige Elteren die sich melden und an halten, vor ihre kinder um den schullon, so wird auß dem armen gut der kirch gemeinde Langen Ricken Bach; vor Jedes kind wochent lich 2. xr. schul lon Bezahlt. Dißes ist der Brauch vor die ganze gemeind Langen Ricken Bach.

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Nein.

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

schul geld keins.

IV.15Schulhaus.

Mein Eigen hauß und Wohnung.

IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Mein Eigen hauß und Wohnung.

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

NB. Nach diße anmerkung die verzeichnis N. 2. der BenachBarten schulorte, Jst die zahl von allen 4. ortschafften Jhrer kinder die zu mir in die schule kommen nicht mehr dan 20. nammlich. 5. knaben und 5. mägdchen woich Joh vorigen Jahr Bis 50. kinder daß meine anzahl so gering dermahl ist diße ursach weill noch 3 ortschafften wo ich N 2. nicht bemeldt, nach näher beymir nur 1/2 viertelstund. Nammlich untter und obergreüth. auch Bärshof wo vor demme u: vorigem Jahrs hier har zu mir gekommen, sie diß Jahr Eine Eigeneschule Jnbemeldtem obergreüth, mir meine schul kinder Enztogen ich nachtheil, und wann dis in zukunfft gesattet. müßte so müßte unsere schul bey der kirchen abgehen {und zerstört}

Unterschrift

Schul Langen Ricken Bach. den 20 ten hornung 1799. Solches Bürger hs: Ulrich Fey schullehrer

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